„Ein bisschen wie nach Hause kommen“

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Beschreibung

427 Kinder und Jugendliche waren beim Baumberger Culture Camp kreativ

Billerbeck

Während das Baumberger Culture Camp im vollen Gange ist, kommt es zu einem feierlichen Moment: Die Bilder, die bei einem Fotoworkshop des „Kulturrucksacks“ entstanden waren, werden den jungen Künstlern übergeben. Die Kinder und Jugendliche hatten in dem Kurs ihre Lebensrealität mit der Kamera eingefangen; die Bilder waren in einer Wanderausstellung zu sehen. „Es sind tolle Bilder entstanden, die einen kritischen Blick auf die Lebensrealität von Jugendlichen einfangen sollten“, so Anja Sühling, vom Kreis Coesfeld. Pia Middendorf war eine der Kursteilnehmerinnen. „Es ist schon toll, das eigene Foto so groß zu sehen und dass so viele Menschen die Ausstellung gesehen haben“, erzählt sie. Ihr Foto möchte sie nun der Grundschule Billerbeck übergeben, dort soll es hängen. Der Workshop war nur ein Angebot von jährlich 50 bis 60, die im Kulturrucksack enthalten sind.

Zu dem Angebot gehört auch das Baumberger Culture Camp. Mittlerweile ist es ein fester Termin im Jahreskalender und findet in diesem Jahr zum achten Mal statt. „Es ist ein bisschen wie nach Hause kommen“, erzählt Sühling begeistert. Bereits ab 11.30 Uhr sind die ersten Kinder und Jugendlichen zum Helker Berg geströmt, unter anderem um Plätze im heiß begehrten „Graffitiworkshop“ zu ergattern. Zusätzlich gibt es Angebote zum Upcycling, Beatboxen, Falknerei, Longboard fahren, einen Zirkusworkshop, Perspektiv-Handyfotografie, die Möglichkeit, eigene Radiobeiträge zu produzieren, einen Scooter- und BMX-Workshop auf der Skateanlage, Sandstein Bildhauerworkshop und einen Feuerspuckworkshop. Viel zu tun also für die Besucher des Camps. Die beiden Freunde Felix und Mika haben direkt ihre Tickets für den Graffitiworkshop gesichert. „Wir wollen noch Steine meißeln“, erzählt Felix. Diese Möglichkeit bietet Burkhard Hoppe, der Tipps zur Bearbeitung von Sandstein bereithält: „Die Atmosphäre hier ist toll. Die Kids können alles ausprobieren und als Kursleiter macht es Freude, wie begeisterungsfähig die Kinder sind. Sie werden immer sicherer und sind am Ende zufrieden mit dem, was sie geschaffen haben.“ „Ich spiele auf jeden Fall nicht nur Diabolo, vielleicht mache ich den Beatboxworkshop“, erzählt die 10-jährige Marieke. „Das Besondere am Culture Camp ist, dass zu jeder Zeit in jeden Workshop eingestiegen werden kann“, so Sühling. „Die Kinder sollen so viel wie möglich ausprobieren können“, ergänzt Gero Tschesche von der Aufsuchenden Jugendarbeit.

Der Ansturm auf den Eiswagen vor Ort ist groß und die Abschlussklasse der Anne Frank Gesamtschule 2024 verkauft Kuchen. „Bei den Wetteraussichten haben wir noch schnell den Eiswagen organisiert“, erzählt Tschesche. Und auch sonst werden schnell noch weitere Schattenplätze geschaffen. „Ohne die ehrenamtlichen Helfer würde das nicht klappen. Teilweise kommen diese extra aus Marl, sagen Termine ab, nur um hier zu helfen, da fehlen einem die Worte“, führt er weiter aus. Und am Ende sieht das Fazit mehr als positiv aus. „Es war der absolute Wahnsinn“, resümiert er. 427 Kinder seien da gewesen; die Rückmeldungen seien durchweg positiv gewesen. „Wir legen für die Zukunft ein besonderes Augenmerk auf das Wetter“, sagt Tschesche. So soll es bei heißem Wetter Wasserspiele oder ähnliches geben.